Die Architektur in Battlefield: Bad Company 2 unterliegt einer Regel: Alles geht kaputt - in großem wie in kleinem Stile. Groß, wenn Sie gar ganze Gebäude mit schwerer Artellerie dem Erdboden gleichmachen, dass kein Stein mehr auf dem anderen weilt. Ja, selbst die Grundmauern lassen sich wegsprengen. Klein, wenn Sie mit mäßigem Geschütz Löcher sprengen, um einen Ausguck zu haben oder Häuserwände demolieren, weil die Eingangstür in so weiter Entfernung rastet. Von der Regel ausgenommen sind Gebäude, deren Existenzen eine gewisse geschichtliche Relevanz besitzen. Eine Ode an den Realismus dürfen Sie bei dem radikalen Zerstörungswahn nicht erwarten, wichtiger sei, so sagen es die Entwickler, dass es sich "gut anfühlt, wenn etwas kaputt geht". Was bringe einem der schnörkellose Realismus, wenn dafür andere Features zu kurz kämen, beispielsweise die Summe an Vehikeln oder die maximale Anzahl der Spieler im Multiplayer-Modus. Apropos Multiplayer-Modus: Der unterliegt natürlich auch der oben genannten Regel.
Natürlich gibt es neue Fahrzeuge, ein Quad ist auch dabei. Interessanter jedoch: die "Tuning"-Möglichkeiten. Wer fleißig spielt und Gegner abschießt, der erhält Zugriff auf diverse Fahrzeug-Updates, die das eigene Vehikel spürbar effektiver machen. Panzerungen zum Beispiel, um ein Raketchen wegzustecken, bessere Waffen oder Rauchgranaten, um sich im Dunst einer grauen Wolke fix vom Acker zu machen. Auch die Zoom-Funktion Ihrer Onboard-Gewehre dürfen Sie erhöhen oder mit der Mini-UAV "electric warfare" betreiben. Eine kleine Neuerung mit spielerischem Gewicht: Dem Einfalls-Winkel eines Geschosses fällt in Battlefield: Bad Company 2 eine wichtige Rolle zu. Schießen Sie beispielsweise in einem sehr flachen Winkel auf feindliche Fahrzeuge, läuft Ihre Rakete Gefahr, nahezu spurlos am Angriffsobjekt abzuprallen, entsprechend gute Panzerung vorausgesetzt.
Zwei Modi sind bereits bestätigt für das kompetitive Bad Company 2-Spielerlebnis: Conquest und Rush. In Conquest gilt es, auf der jeweiligen Karte verteilte Flaggen zu erobern und vor der Übernahme des Feindes zu verteidigen. Gleichzeitig verringern Sie durch Abschüsse das Ticket-Pensum (Anzahl an möglichen Respawns) Ihrer Gegner. Erreicht es Null, haben Sie gewonnen. Gold Rush funktioniert ähnlich wie der Eroberungsmodus von Team Fortress 2, ohne Gebiete zwar, dafür mit Satteliten-Koffern. Ziel ist es, als Angreifer die jeweils zwei Kisten des Kartenabschnitts zu zerstören, durch Granaten oder andere Sprengsätze. Sind beide Koffer kaputt, öffnet sich der nächste Kartenabschnitt und die Hatz beginnt erneut; mit zunehmender Schwierigkeit, weil die Verteidiger von Runde zu Runde bessere Ausrüstung erhalten. Die Spawn-Tickets der Angreifer sind limitiert, erhöhen sich aber bei erfolgreichem Koffer-Klau. Die Tickets der Verteidiger sind unlimitiert.
Darüber hinaus existieren zwei bis dato unangekündigte Spielmodi, die das Squad-Gameplay fokussieren.
Für Clans und Gruppenspieler fokussiert Dice das Squad-Gameplay in Battlefield: Bad Company 2. Ein Squad besteht aus vier Spielern und kann sowohl im Spiel als auch in der Lobby eröffnet werden. Besonders interessant ist, dass Sie sowohl als Team-Mitgleid eines Squads im Rang aufsteigen als auch als Sqaud im Ganzen. Weitere Details erwarten wir mit der offiziellen Ankündigung der beiden Squad-basierten Spielmodi.
Auf das Tumult um Call of Duty: Modern Warfare 2 reagierend, bestätigte Dice erst kürzlich, dass Battlefield: Bad Company 2 definitiv Dedicated Server (Server von Spieler - meist Clans - für Spieler) unterstützen werde. Weil der Shooter allerdings auf der neuen Frostbite-Engine basiert, nimmt die Veröffentlichung von offiziellen Mod-Tools noch einige Zeit in Anspruch.
Vier Klassen sind bis dato angekündigt: Assault, Engineer, Medic und Recon. Der Assault trägt ein klassisches Maschinengewehr mit einem integrierten Granatwerfer, der Recon ein Scharfschützengewehr und C4-Sprengsätze. Im Gepäck des Engineers befindet sich schweres Gerät (Panzerknacker-Raketenwerfer) sowie Werkzeug, um kaputte Fahrzeuge zu reparieren. Der Medic besitzt mobile Erste-Hilfe-Kästen, die er seinen Kameraden vor die Füße werfen kann, um deren Gesundheit zu erhöhen. Bei Soldaten, die bereits gefallen, aber noch lebendig sind, hilft ein Defibrillator. Der kann auch benutzt werden, um Gegenspielern einen Stromstoß zu versetzen. Um die Arbeit des Medic zu unterstützen, existiert ein klassenübergreifendes, automatisches Heilsystem. Das greift allerdings nur, wenn Sie a.) bereits stark verwundet sind und b.) über einen längeren Zeitraum nicht im Kugelhagel standen beziehungsweise getroffen wurden. Die Regeneration verläuft im Vergleich zu anderen Ego-Shootern (beispielsweise Call of Duty 4: Modern Warfare) sehr langsam.
Um Sie "bei der Stange zu halten", verspricht Dice eine Integration von Aufgaben und Belohnungen in den Mehrspieler-Modus. Welche Aufgaben das genau sein werden, darüber Schweigen die Schweden, ebenso über die entsprechenden Belohnungen. Wieder mit von der Partie sind 50 Ränge, 40 Waffen-Pins, 228 Sterne und 40 Insignien, die ausschließlich für erfolgreiches, effizientes und dauerhaftes Teamspiel vergeben werden.
In Bad Company suchte man sie vergebens, die Intelligenz von Kameraden und Feinden. Ein Kritikpunkt, den Dice in Battlefield: Bad Company 2 natürlich auszumerzen versucht. Die Versprechen der Entwickler klingen hoffnungsvoll, Dice scheint sich der Dummheit seiner Kreationen wohl bewusst. Mehr Hirn wollen sie spendieren, damit Ihr eigenes Squad nicht ziellos über den Acker läuft, effektiver ist und sich verhält, wie ein Team das eben tun sollte. Auf der feindlichen Seite spricht Dice von "einem grundlegend besseren Verständnis für die Veränderungen der Umgebung". Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als die Daumen möglichst fest zu drücken.
Preston Marlowe, Sweetwater, Hoggard und Sarge treten abermals zum Dienst an, ein ausgesondertes Vierergespann: die namensgebende Bad Company, das Kanonenfutter der Streitkräfte der vereinigten Staaten. Sie übernehmen die Führung des Erstgenannten und stiften Chaos an in Russland. Mehr will Dice noch nicht verraten, trotzdem aber mit dem Zaunpfahl winken: Merklich seriöser soll das Szenario sein, die Figuren aber behielten ihren ironischen, makaberen Charakter. Ein bisschen, als werfe man die vier in ein Tom Clancy-Universum. Oder Serious Sam in Modern Warfare.
Battlefield: Bad Company 2 erscheint voraussichtlich am 5. März 2010 simultan für Xbox 360, Playstation 3 und PC. Ob es eine limitierte Edition geben wird, wie seinerzeit die ansehnliche Gold-Edition von Battlefield: Bad Company, ist unbekannt.
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